2024 war ein außergewöhnlich gutes Jahr für Silber. Der Preis stieg im Jahresverlauf um 21 % und verzeichnete eine beeindruckende Rallye von 59 % vom Tiefpunkt bis zum Hoch, während der Jahresdurchschnitt um mehr als ein Fünftel auf den höchsten Stand seit 2012 kletterte. Im Zuge des Zollcrashs ab dem 02. April 2025 gab Silber zeitweise stark nach, erholte sich jedoch rasch wieder auf aktuell etwa 32 USD pro Feinunze.
Die Fundamentaldaten bleiben aber weiterhin intakt. Seit 2021 herrscht auf dem globalen Silbermarkt ein Angebotsdefizit vor. Die Nachfrage nach physischem Silber ist also höher als die Neugewinnung durch Bergbau und Recycling. Somit könnte es langfristig zu einem Preisanstieg bei Silber kommen, denn die Lagerbestände nehmen nach und nach ab.
Im Vergleich zu Gold ist Silber zudem stark unterbewertet. Im Mai 2025 erreichte das Gold-Silber-Verhältnis – also die Anzahl der Unzen Silber, die zum aktuellen Marktpreis für den Kauf einer Unze Gold notwendig sind – den Wert von 102. Einen ähnlichen Wert gab es in den letzten fünfzig Jahren nur zwei Mal: 1991 im Zuge des Zweiten Golfkriegs und 2020 nach dem Corona-Ausbruch. Beide Male hat sich das Gold‒Silber‒Verhältnis wieder auf seinen Durchschnittswert von 60‒80 normalisiert, indem der Silberpreis stark gestiegen ist.